Das japanische Karate, so wie wir es heute kennen, hat seinen Weg erst Anfang des 20. Jahrhunderts durch Gichin Funakoshi von Okinawa nach Japan gefunden. Er gilt als Begründer des modernen Karate. Angeregt durch seinen Erfolg kamen auch andere Meister nach Japan um dort ihre Auffassung von Karate unter eigenen Namen populär zu machen. So entwickelten sich ursprünglich die großen Karate Stilrichtungen („Ryu“).
In der Steiermark werden folgende Stilrichtungen praktiziert:
Shotokan ist die weltweit populärste Stilrichtung. Sie wurde von Gichin Funakoshi begründet und zeichnet sich durch tiefe Stände und lange Techniken aus.
Shotokai wurde von Genshin Hironishi und Shigeru Egami aus dem Shotokan zu einer eigenen Stilrichtung entwickelt. Im Shotokai geht es darum, mit größtmöglicher Leichtigkeit und Lockerheit ein Höchstmaß an Kraft und Energie für Harmonie und Einheit in der gemeinsamen Bewegung zu entwickeln.
Goju-Ryu wurde von Higaonna Kanryo begründet und in weitere Folge von dessen Schüler Chojun Miyagi weiterentwickelt und verbreitet. Die Stellungen haben eine Zentrierung der Körpermitte zum Schwerpunkt, die Wege sind kurz. Auf harte Angriffe erfolgt „weiche“ ausweichende Abwehr.
Shito-Ryu wurde von Meister Kenwa Mabuni gegründet und ist eine Kombination der drei großen okinawanischen Karate-Stilrichtungen Shuri-te, Tomari-te und Naha-te. Sie zeichnet sich durch viele Stellungswechsel, Ausweichbewegungen und elegante und geschmeidige Bewegungen aus.
Stilrichtungsoffenes Karate ist eine moderne, westliche Entwicklung im Karate und wurde eingeführt, um weitere Zersplitterungen zu vermeiden. Ein Ziel ist auch, das Angebot vielfältiger und freier zu gestalten (z.B. Karate zu Musik).